Dienstag, 1. Dezember 2009

Wie Sie Ihren Urlaub ent-stressen

Für viele ist das Wort „Urlaub“ mit Stress und manchmal sogar Depressionen verbunden. Wir wünschen uns, dass es das nächste Mal anders ist. Denken wir einen Moment darüber nach: was ist das Gegenteil von Stress?
Natürlich: Frieden. Das ist die Lösung für allen Ferienstress! Machen Sie Ihren Urlaub zu dem, wozu er da sein sollte. Machen Sie Frieden zur wichtigsten Sache des Tages.
Glücklicherweise ist Frieden etwas sehr Einfaches. Im Folgenden lesen Sie, was Sie über Frieden wissen müssen und was Sie tun können um in eine entspannte Geisteshaltung zu gelangen.
  1. Frieden ist still. Also beginnen Sie jeden Tag in Stille. Schließen Sie Ihre Augen oder blicken Sie zu Boden. Neigen Sie Ihren Kopf in Richtung des Herzens. Folgen Sie Ihrer Atmung. Fühlen Sie, wie jeder Atemzug Ihr Herz weicher macht und es weiter öffnet. Fühlen Sie Dankbarkeit für das Geschenk eines neuen Morgens. Nehmen Sie sich vor, einen großartigen Tag zu haben. Einen Tag, an dem Sie vieles erreichen, sich innerlich voller Frieden fühlen, was auch immer im Außen geschehen mag.

  2. Frieden ist spirituell. Also machen Sie spirituelle Pausen. Schauen Sie während des Tages von Zeit zu Zeit für eine Minute aus dem Fenster und lassen Sie Ihren Geist völlig frei. Beobachten Sie, was der Himmel tut. Sehen Sie, wie der Wind bläst, die Sonne scheint oder der Schnee fällt. Erlauben Sie sich selbst, mit dem Leben verbunden zu sein.

  3. Frieden ist dankbar. Seien Sie einmal pro Woche, bevor Sie schlafen gehen, dankbar für das, was Sie haben. Nennen Sie drei Dinge, die diese Woche geschehen sind und für die Sie dankbar sind. Dann nennen Sie drei Aspekte Ihres Lebens, für die Sie dankbar sind.

  4. Frieden ist weit. Nehmen Sie sich hin und wieder eine Auszeit, schließen Sie Ihre Augen und sagen Sie Ihrem Geist: Bitte Geist, sei ein wenig langsamer. Sei nicht so nervös. Öffne dich ein Stück weiter. Denke weniger, liebe mehr und glaube daran: alles wird gut werden. Gehen Sie hinaus in die Welt, riechen Sie die Rosen. Umarmen Sie die Menschen, die Sie lieben. Schauen Sie Kindern beim Spielen zu. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Gegenwart, genau hier, genau jetzt, und lassen Sie sich vom Leben überraschen.

  5. Frieden ist Vergebung. Zu Hundertprozent. Vergeben Sie jedem und allem Schlechten, das Ihnen widerfahren ist. Vergeben Sie der Vergangenheit so vollständig, das Sie sie kaum noch sehen.

  6. Frieden ist intelligent. Frieden findet den Mittelweg, den Ort des Ausgleichs, an dem Sie nicht zu viel essen und nicht zu viel ausgeben oder zu viel zurückhalten. Wo Sie nichts übertreiben. Frieden ist kein Fußabstreifer. Und Frieden ist klug genug, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen. Wenn jemand oder eine Situation dumm, gefährlich oder missbräuchlich ist, dann entfernen Sie sich von ihr.

  7. Frieden ist in sich selbst sicher. Machen Sie sich über gar nichts Sorgen. Versichern Sie sich, dass Sie sich während Ihres Urlaubs keine Sorgen machen.

  8. Frieden richtet nicht, was auch immer geschieht. Verurteilen Sie sich nicht, wenn Sie einen Fehler machen, gestresst sind oder schlechte Dinge glauben. Lassen Sie sie los und entscheiden Sie sich für Frieden. Dasselbe gilt auch für den Nonsens Anderer. Genießen Sie den Tanz des Lebens auf diesem Planeten und verurteilen Sie gar nichts. Das Leben ist nicht dazu da, Sinn zu machen, genauso ist die Liebe. Alles ist ein Geheimnis. Hören, fühlen und sehen Sie mit einer solchen Empathie, dass es nichts mehr gibt, was Sie verurteilen.

  9. Frieden ist anpassungsfähig. Wenn Sie mit etwas nicht im Frieden sind und Geistesfrieden ein paar Tausend Kilometer entfernt zu sein scheint, benutzen Sie die Hintertür. Seien Sie im Frieden mit Ihrem Nicht-im-Frieden-Sein.

  10. Frieden ist Glauben. Also glauben Sie. Es gibt keinen Stresslevel, in welcher Situation auch immer, den Frieden nicht ausgleichen kann. Oft ist das Problem im Leben nicht die Situation, die wir bekämpfen, sondern der Mangel an innerem Frieden, mit dem wir der Situation begegnen.

Mittwoch, 4. November 2009

Das Tal der Dordogne und der Aufstieg des Menschen

Ich habe einmal eine Woche im Tal der Dordogne, einem der großen archäologischen Weltwunder, verbracht. Als ich dort herumfuhr, kam ich an einem Team von Paläontologen vorbei, die mit Ausgrabungen beschäftigt waren und nach Hinweisen auf den Ursprung des Menschen suchten. Unglaublich: Vor 60.000 Jahren ist die Gesamtzahl der Menschen auf diesem Planeten auf 2.000 gesunken. Die Hälfte dieser Menschen reiste nach Norden; sie zogen durch die afrikanischen Wüsten und Savannen in die bitterkalte Landschaft Europas. Eine kleine Splittergruppe ließ sich in der Dordogne nieder und kämpfte hier tapfer für die Existenz der menschlichen Rasse. Entgegen jeglicher Chance gediehen sie. Sie schufen die erste Kunst, die wir kennen, Gemälde von Bisons und Rotwild auf Höhlenwänden. Sie entdeckten die Prinzipien der Landwirtschaft, lernten mit Felsblöcken zu bauen und errichteten schließlich Schlösser auf den Höhenzügen entlang der Flussufer. Heute ist das idyllische Dorf, in dem ich zum Abendessen hervorragende französische Küche genoss, von einer Patchwork-Decke von Bauernhöfen umgeben. Am Rande des Dorfplatzes liegt ein Museum für impressionistische Kunst und eine romanische Kirche. Alle Häuser des Dorfes sind aus Steinen gebaut, die gekonnt zusammengefügt wurden und die Jahrhunderte überdauert haben, gebaut, um sowohl praktisch als auch schön zu sein. Hier gibt es auch ein luxuriöses Hotel für wohlhabende Gäste, die in ihren Luxuslimousinen hierher kommen, um ihre Ferien zu verbringen.
Alles in der Dordogne bezeugt den Willen, die Liebe und die Genialität unserer Art. Man kann nicht hier sein, ohne das Wunderbare des menschlichen Geistes einzuatmen. Die Dordogne ist ein großartiges Denkmal für den Aufstieg, den der Neocortex durch Versuch und Irrtum vollzogen hat. Auf diese Weise hat er eine Meisterschaft entwickelt, die schließlich den genetischen Code entschlüsselt, das Atom gespalten, das Gehirn kartografiert, uns zum Mond und wieder zurück geführt hat.
Gestalten von Mozart zu Beethoven, Kopernikus zu Einstein, Shakespeare zu Picasso, Lincoln zu Mandela haben im Laufe der Geschichte Zeugnis vom Potenzial des Neocortex zum Genie abgelegt. Die Errungenschaften all dieser Menschen waren keineswegs ganz oder auch nur weitgehend individueller Natur. Was sie erreicht haben ist eine Synthese dessen, was andere Menschen vor ihnen errungen haben. Menschen, die ein ganz normales Leben geführt haben. Die Geschichte der Menschheit gleicht einer Kathedrale, die Stein für Stein erbaut wurde – mit Steinen, die von viel zu vielen Menschen herbeigeschafft und an ihren Platz gesetzt wurden, als dass die Geschichtsschreibung sie alle nennen könnte. In der Geschichte wird dafür jeder Stein durch den Namen einer Person repräsentiert, deren Kopf die Menge überragte. Doch in einem sehr realen Sinne gehören diese Errungenschaften der Menschheit als Ganzes, also auch Ihnen und mir, genauso wie Einstein und Shakespeare. Jedes unserer Leben trägt genau jetzt einen Stein bei, der unser einzigartiger Beitrag zu dem Seitenflügel ist, den jede Generation zu der von der gesamten Menschheit erbauten Kathedrale hinzufügt. Gene Scherer hat dem Geist dieses Erbes, das ein Bund der gesamten Menschheit ist, Ausdruck gegeben: „Jede Generation, von den großen Ebenen bis an die fernen Küsten, war fest entschlossen, mit ihren Gaben mehr zu hinterlassen.“
Gerade in diesen schwierigen Zeiten sollten wir unsere Ahnen ehren, indem wir uns auf die Großartigkeit dessen besinnen, was wir sind, die Wunder, die wir erreicht haben und was wir fähig sind, zu tun.

Mittwoch, 30. September 2009

In einem stressfreien Gehirn fließt kreative Intelligenz

Was passiert in diesen seltenen und wunderbaren Momenten, in denen unser Geist voller Energie, Kreativität, Selbstbewusstsein und positiven Gefühlen steckt? Neurologisch betrachtet bedeutet es, dass in unserem Gehirn der Präfrontale Cortex die Kontrolle übernommen hat. Dieser ist für alles zuständig, was wir als „menschliche Intelligenz“ bezeichnen. Sein „Gegenpart“ ist die Amygdala, das Angstzentrum. Dieses ist tief in unserem primitiven Gehirn verankert und für Gefühle wie Stress und Furcht verantwortlich.
Wir erleben wahren „Flow“: den Zustand, der Arbeit in ein Vergnügen ohne jegliche Anstrengung verwandelt und uns Erfolgserlebnisse beschert. Dieser Flow-Zustand fühlt sich mystisch an und wenn er aktiv wird, dann durchbricht er Grenzen und Blockaden, die unsere Angst errichtet hat.
Mihaly Csikszentmihalyi, der der positiven Psychologie zu enormem Auftrieb verholfen hat, bestätigt, dass diese kreative Art zu arbeiten die wahre Belohnung ist, die wir im Leben suchen. Die meisten hochkreativen Menschen, die er für seine Forschungen befragte, sagten, dass dieser Zustand die eigentliche Belohnung für ihre Arbeit ist. Sie werteten diese transformierende Erfahrung sogar höher, als ihre eigentlichen Arbeitsergebnisse.
Es ist nicht so, dass positive Arbeitsergebnisse nicht willkommen seien, ganz im Gegenteil. Es geht vielmehr darum zu zeigen, dass unser Einsatz uns nicht schwächt, sondern uns vitalisiert und mit dem Sinn für neue Möglichkeiten erfüllt. Am Ende eines solchen Arbeitstages sind wir ziemlich glücklich – nicht nur mit dem, was wir erreicht haben, sondern vor allem mit der Art, wie wir es erreicht haben. Wir denken: So sollte das Leben jeden Tag sein.
Die nächste Stufe ist festzustellen, dass jeder Tag unser bester Tag sein kann. Wir müssen nur unser Gehirn entsprechend neu vernetzten. Das ist einfacher, als Sie glauben. In meinen Blogs zeige ich Ihnen, wie es geht.